Thomas Wochnik
Foto: Silvia Keller
Zunehmend bedroht die telematische Vernetzung unsere bewährten Informationsdistributionsstrukturen. Diplomatien und Urheberrechte werden unterwandert, unsere Investitionen geraubt. Kaum ein Geheimnis ist mehr sicher!
Standhaft halten wir die Stellung, uns auf die Rechtsprechung einer besseren Zeit berufend, als die Menschen noch zu wissen glaubten, wer ihre Gedanken dachte. Und sich sicher fühlten. Aber auch im Gesetz ist der Wandel absehbar. Angesichts solchen Drucks, mag man schon die Kapitulation erwägen. Dabei liegt die Lösung auf der Hand: manchmal muss man ein krankes Glied amputieren, um den Organismus zu retten!
Befreien wir also unsere Programme von allem Gedankengut und Intellektualismus, ja, von jeglichem Inhalt – sollen sich doch die Netzwerke darum reißen! – und lassen unsere Medien in ikonischem Glanz neu erstrahlen!
In schönstem Wohlstands-Rauschgold erstrahlen zu diesem Anlass unsere gereinigten Banner, den Weg in eine Zukunft weisend, in der wir schöner sprechen als je zuvor, aber nichts mehr sagen.
Golden banners, audio-visually communicating but their own materiality. Rauschgold questions attempts of traditional media to sustain archaic structures of informationdistribution and property. In turn it suggests freedom from content and a focus on the medium‘s iconic and aesthetic potential.
Foto: Silvia Keller
Thomas Wochnik produziert ortsspezifische Installationen. Er hat einen Master in Sound Studies an der Universität der Künste in Berlin und ist Mitbegründer des Küntlerkollektivs berg26. Seine Arbeiten wurden u.a. im Haus der Kulturen der Welt, in der Singuhr Berlin, Skanu Mezs Riga, ctm, berg26, Meinblau Berlin gezeigt.
Thomas Wochnik makes site-specific installations. He holds an MA in sound art from the University of Arts Berlin. He is co-founder of the artist-collective berg26. His works have been exhibited at Haus der Kulturen der Welt, Singuhr Berlin, Skanu Mezs Riga, ctm, berg26, Meinblau Berlin, a.o.
http://thomaswochnik.wordpress.com/