Sound Studies Klangarchiv

Masterstudiengang am UdK Berlin Career College

Antje Vowinckel – „Das Ohr in der Tropfsteinhöhle“

Sound Studies Lecture am 11. Februar 2013

Antje Vowinckel spricht über ihre Klangkomposition Terra Prosodia, eine Serie von Sprachkompositionen mit Walis-Dytsch, Rumansch, Gascon, Provencal, Schottisch-Gälisch und Gutamal.

Produktion:
WDR Studio Akustische Kunst, Ursendung: 11. 11. 2011
Länge 34’40’’
gefördert von der Film und Medienstiftung NRW,
lobende Erwähnung beim Prix Ars Electronica Linz

Die Komposition beruht auf kurzen improvisierten Erzählungen, deren Inhalt jedoch keinerlei Bedeutung für die Stücke hat. Die Tatsache, dass die gewählten Dialekte und Minderheitensprachen nur wenige Sprecher haben, und für die meisten Menschen unverständlich sind, wird hier zum Vorteil: nur wenn man nichts versteht, kann man sich auf den Reichtum der ursprünglichen Melodien konzentrieren. Die Melodien werden durch instrumentale Stimmen ergänzt, die die Melodien teilweise imitieren und sich dann verselbständigen. Die Melodien bilden jedoch weniger den exakten Klang der Dialekte ab, sondern die Weise, wir sie mit unseren Ohren hören und im Kopf behalten

Antje Vowinckel, geb. 1964, lebt nach Studium, Promotion und Rundfunkvolontariat seit 2000 als Klangkomponistin, Radiokünstlerin und Performerin in Berlin. Der Schwerpunkt ihrer elektroakustischen Arbeit liegt auf der musikalische Komposition mit Originaltönen. Sie arbeitet mit Sprachimprovisationen, die auf automatischem Sprechen beruhen, oder mit den Melodien in Sprachkursen und natürlichen Dialektaufnahmen. Daneben gibt es musikalische Solo-Performances, z.B. „organ and objects“, bei der die Bedienoberfläche der Orgel in den Vordergrund rückt, und das Instrument neben Lautsprecherklängen und verstärkten Objekten zur Klangquelle wird.

Sie realisierte zahlreiche Radiokompositionen und Inszenierungen für den WDR, SWR, HR, NDR, BR, DeutschlandRadio sowie Konzerte und Festivals, z.B: Donaueschinger Musiktage, Biennale Bonn, Goethe-Institut u.a. Ihr Stück „Call me yesterday“ wurde in 15 Ländern gesendet. Daneben schreibt sie gelegentlich Essays, und wirkt als Jurorin und Dozentin. Ihre Werke wurden mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Prix Europa, dem Karl-Sczuka-Förderpreis, dem spanischen Ars-Acustica Preis von RNE/Madrid, dem Ferrari recouté-Preis des ZKM, außerdem erhielt sie Stipendien der Villa Auraoa, Casa Baldi, Cité des Arts und GRM Paris, binaural nodar u.a.

www.antjevowinckel.de

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