Sound Studies Klangarchiv

Masterstudiengang am UdK Berlin Career College

sound – system – theory

Agostino di Scipios Arbeiten zwischen Komposition und Klanginstallation

Die Tagung setzte, den im Vorjahr begonnenen, internationalen wissenschaftlichen Austausch über Agostino di Scipios Arbeiten fort. Der Musikwissenschaftler und -philosoph Makis Solomos (Université Paris 8) organisierte vom 3.–5. Februar 2010 an der Université Paul-Valéry in Montpellier (Frankreich) eine Konferenz zu den „audible ecosystemics Agostino di Scipios“ (Journée d’études autour des Ecosystèmes audibles d’Agostino Di Scipio).

Mit dieser Ausgabe der Auditiven Perspektiven erweitern wir die Bandbreite der Formate noch einmal: es gibt einerseits die Manuskripte der Redner (z. B. Helga de la Motte), andererseits transkribierte Vorträge (Agostino Di Scipio) und Mitschnitte der Vorträge, die man anhören kann und die um Textdokumente mit den begleitenden Projektionen ergänzt sind (z. B. Makis Solomos). Im Fall von Folkmar Heins Beitrag gibt es Text und Ton.

Veranstaltungsort: UdK Berlin, Sound Studies
Datum: 21. und 22. März 2011

Agostino di Scipio (*1962) ist einer der wenigen Komponisten und Klangkünstler, die bemerkenswerte künstlerische Arbeit und die theoretische Reflexion darüber auf einem hohen Niveau verbinden. Beispielsweise umfasst sein Konzept des „Klang-Staubs“, das sich an den 2002 auf Deutsch veröffentlichten Text „Der Komponist als Rauschgenerator“ anschließt, eine im weitesten Sinne politische Hinterfragung von Klang und Hintergrundgeräuschen sowie eine aus diesem Gedanken entwickelte Serie von Kompositionen, die u. a. Hintergrundrauschen eines Raums in einer in Echtzeit berechneten computergestützten Komposition musikalisieren. Für diese Serie der Audible Ecosystemics (2002–2005) entwarf der Komponist also Computerprogramme mittels derer sich ein Musikstück, abhängig von den einflussnehmenden Klängen wie Hintergrundgeräuschen oder der Raumakustik des Aufführungsortes, bei jeder Aufführung anders entfaltet:

„Was für den Hörer entsteht, hat mit einer nüchternen technischen Beschreibung nichts zu tun: ein zartes minimalistisches Gewebe, das aber eine gesteigerte Aufmerksamkeit weckt durch seinen Reichtum an sich ständig verändernden Strukturen.“ (Helga de la Motte-Haber)

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